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Blech-Topf

Einen Topf zu bauen ist eigentlich nicht schwer. Eine mögliche Form ist ein zylinderförmiger Topf mit gewölbtem Boden.

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1. Schritt

Zunächst sollte man sich überlegen, welches Volumen der Topf haben soll. Als Vorbild kann man die Töpfe nehmen, aus denen man täglich kocht. Wenn man das Volumen ausgewählt hat, kann man sich die restlichen Maße ausrechnen.

Ein Beispiel: Topf für 2 -3 Personen
Gewünschter Inhalt 3Liter (=3000cm³)
Eigentlich würden 2 Liter reichen, aber die Suppe soll ja nicht immer heraus schwappen, somit brauchen wir etwas mehr Spielraum.
Da wir einen Zylinder berechnen, gilt
Volumen V = Grundfläche Kreis A ( = pi * r²) multipliziert mit der Höhe h.
Ein Topf in der Form sollte eine Höhe haben, die 1,5 mal dem Radius entspricht. (h = 1,5 * r)
Also ergibt sich die Volumenformel: V = pi * r³ * 1,5
Umgestellt nach r und bei V = 3000 cm³ ergibt sich: r = (3000 cm³ / (1,5 * pi) )^1/3 = 8,6 cm
Für h ergibt sich damit h = 1,5 *r =13 cm
Für die Seitenwand braucht man jetzt noch den Umfang U = 2 * pi *r
Also U = 2 * pi * 8,6 cm = 54 cm

2. Schritt

Aus den errechneten Maßen können wir nun die Blechgrößen bestimmen. Die Blechdicke sollte zwischen 1 und 2 mm liegen, optimal wäre 1,5 mm Blech. Wenn unterschiedliche Dicken vorhanden sind, sollte man den Boden aus dem stärkeren Blech machen.
Zum Radius des Bodens sollte man noch etwa 1,5 cm hinzugeben, zum Umfang der Seitenwand 3 cm und zur Höhe noch 1 cm. Die Zugaben benötigen wir zum Biegen bzw. als Überlappung zum Nieten und zum Bördeln.

Für unser Beispiel ergibt sich eine Ronde mit Radius 10 cm und ein Seitenwandblech mit 14 x 57 cm².

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3. Schritt

Nun biegt man die Ronde an der Seite mit einem großen Radius hoch und die gesamte Ronde damit zu einer Schale. Das geht  leicht mit etwas Wärme, einem Kugelhammer und passendem Gesenk. Die entstandene Schale darf fast eine Halbkugel werden. Wichtig ist, dass der äußere Rand am Ende auf 1,5 cm senkrecht ist und in der Mitte des Bodens noch eine glatte Fläche erhalten bleibt, damit der Topf nachher nicht immer umkippt. Je mehr der Boden des Topfes eine Halbkugel ist, desto besser verteilt sich die Wärme später im Inhalt (weniger Anbrennen); je platter der Boden, desto standfester ist der Topf.
Bei dieser Arbeitsollte man immer wieder kontrollieren, wann der gewünschte Durchmesser am oberen Rand erreicht ist.

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4. Schritt

Das Biegen der Seitenwand ist leichter. Zunächst bördelt man eine der langen Seiten um. Dazu das Blech auf eine stabile Kante legen und mit einem Hammer den ersten Schritt machen. Die zweite Biegung kann man ebenfalls mit dem Hammer machen oder mit einer Zange. Wichtig ist, dass die Biegung nun mehr als 90° hat. Im letzten Schritt klopft man den Rand endgültig um, sodass eine abgerundete Kante entsteht. Man kann beim letzten Schritt auch noch einen dünnen Draht in die  Kante legen, dadurch wird die Bördelung gleichmäßiger und man verhindert, dass mit einem ungezielten Hammerschlag die Bördelung geplättet wird. Dann biegt man das gesamte Blech zu einem „Rohr“. Das gelingt gleichmäßig, wenn man das Blech um immer kleinere, runde Gegenstände legt.

5. Schritt

Nun kann man die beiden Teile mit Löchern versehen und vernieten. Wenn man ein Loch nach dem anderen bohrt und die Teile erstmal mit Schrauben fixiert, kann wenig schiefgehen.
Nach dem Nieten nochmal alle Überlappungen platt hämmern, damit der Topf möglichst dicht und spannungsfrei wird.

In unserem Beispiel war die Seitenwand zu kurz und passte nur auf Stoß, deswegen haben wir ein weiteres Blech eingefügt.

6. Schritt

Nun kann man entweder 2 weitere Löcher für den Henkel bohren oder man befestigt Halter dafür. Der Henkel selber wird aus einem Vierkant- oder Rundstab gebogen/geschmiedet.

In unserem Beispiel haben wir geschmiedete Halter angebracht, in die der Henkel eingehängt werden kann.

7. Schritt

Für den Deckel kann man ein Hartholzbrett auf den gewünschten Radius schneiden. Entweder macht man den Rand konisch, so dass der Deckel wie ein Korken funktioniert oder man schnitzt eine Kerbe hinein, sodass er einen guten Sitz hat.
Als Griff für den Deckel entweder ein Holzstück aufnageln oder in der Mitte des Deckels ein Lederbändchen durch ein Loch stecken und verknoten.
Den Deckel sollte man stets gut einölen, genau wie die Topfinnenseite.

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8. Schritt

Bevor man nun in dem Topf kochen kann, muss er noch abgedichtet werden. Das geht am besten und authentisch mit Haferschleim. Einfach eine ordentliche Portion zarte Haferflocken und Wasser im Topf kochen. Wir geben immer noch ordentlich Zucker dazu, was die Verkrustung in den Fugen fördert. Zunächst wird außen aus den kleinen Fugen noch Haferschleim quellen, aber mit der Zeit brennt dieser in den Spalten fest und dichtet den Topf ab. Das, was am Ende außen am Topf klebt, kann man wegputzen.

Topfausbrand

Nun ist der Topf fertig für den Gebrauch.

(Immer ordentlich Öl im Topf lassen!)